Friedensvogel
Es muss gut werden - hoffentlich.
Picassos Friedenstaube hat Leichtigkeit und Optimismus. Nie mehr Krieg. Sie gehört zum Weltfriedenskongress 1949 und dafür bekam er den Weltfriedenspreis.
Zur Zeit braucht die Friedenstaube eher eine Rüstung. Ich sehe den „Friedensvogel“ mit bewehrten Flügeln, trockene Grashalme ersetzen den Ölzweig. Dennoch bringt er Mut mit seinem freundlichen und hoffnungsvollen Ausdruck. Denn die Hoffnung aufgeben? Keine Option, besonders nicht für die Menschen, die diese entmenschlichte Zeit durchstehen müssen. Haben wir die Hoffnung, dass dieser Krieg bald beendet ist und die Köpfe endlich für die existenziellen Probleme der gesamten Menschheit - des Klimawandels - frei sind.
Alle sitzen im gleichen Boot
Und manche sind erstaunt...
Das zentrale Thema im Inneren sollte jeden betreffen - doch wie immer gibt es Kümmerer und solche, die sich eher gleichgültig zeigen.
In der griechischen Philosophie waren die Stoiker die Vertreter der Gleichgültigkeit. "Der Stoizismus ist eine egoistische Philosophie, die sich nicht mit dem Gemeinwohl beschäftigt. Es ist richtig, dass der Stoiker zuallererst seine eigene Ausgeglichenheit anstrebt und Liebe in der Form von Nächstenliebe in seiner Philosophie nicht an erster Stelle steht."(1) "Die Stoiker waren radikal: Nur im Tun des Guten findet der Mensch sein Glück. Alles andere ist gleich – gültig! Und diese Haltung bedeutet heute, aktiv die Unkultur der permanenten Ruhelosigkeit zu überwinden, Widerstand zu leisten gegen alle Propaganda, die uns angesichts der wirtschaftlichen Krisen auch seelisch beunruhigen und erschüttern will."(2)
(1)lejournalinternational.fr/Die-zeitlose-Philosophie-des-Stoizismus
(2)religionsphilosophischer-salon.de
Schau genauer hin.
Wer sich in sozialen Medien präsentieren möchte, neigt gerne zur Selbstoptimierung. Bis zu welcher Ausprägung kann man es noch als legal betrachten, ab welchem Grad wird es zur Fälschung?
Die digitalen Features machen es möglich, das Aussehen zu ändern, zu verbessern. Aus dem Schmerbauch wird ein schlanker Körper, die Falten im Gesicht verschwinden, das Haar ist voll und mit wunderschönem Farbton. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und vielfältig fälschbar. Etwas schöner, fitter, jünger, attraktiver als in Wirklichkeit - die meisten Menschen unterliegen dieser Versuchung. Wenn die Möglichkeiten gegeben sind, warum sie nicht nutzen? Manche Zeitgenossen fälschen gleich alles. Kopf auf einem schönen Körper oder überhaupt das Bildnis eines anderen schöneren Menschen nutzen und der Welt etwas vorgaukeln. Dieses Vorgaukeln ist in Fake festgehalten. Zwei Köpfe, zwei Körper und der Stinkefinger, der anzeigt, dass er bewusst hinters Licht führt.
Mitgliederausstellung des Kunstvereins Ingelheim 2018.
DER SONNENANBETER
Ohne Sonne kein Leben, kein Wohlbefinden. Pause machen, in der Sonne sitzen, das Gesicht der Sonne zugewandt, die Augen geschlossen und die Wärme im Gesicht und auf dem Körper genießen. Die Sonnenwärme hüllt den Körper wohlig ein. Entspannung pur.
Material: sandfarbener Ton, Buchenscheid
30x25x18 cm
Mitgliederausstellung Kunstverein Ingelheim 2023
"Ohne Licht kein Leben"
Die Knollennasenmänner - ein Homage an Loriot.
Wunderbar seine Männer mit den dicken Nasen, die durch pneumatische Plastologie und äußerster Konzentration vergrößert werden. Dumm nur, wenn die Nase diesen Umfang behält - trotz hoher Konzentration.
Sie haben ihren Charme, die Männer mit den dicken Bäuchen, den fleischigen Füßen und den runden Köpfen - ohne Ente, mit Fisch.
Material: weißer Ton mit Braunstein bzw. sandfarbener Ton
Es lässt mich immer wieder erstaunen, in welcher Vielzahl und mit welchem Variantenreichtum eine Sache wie ein Kopf, ein Gesicht sich darstellt. Eine Kleinigkeit ist anders und das Gesicht wirkt einzigartig amders.
Anregungen finde ich in meiner unmittelbaren Umgebung. Mein Ziel ist es nicht, jemanden identifizierbar darzustellen, was zudem sehr schwierig ist und ein hohes bildhauerisches Können bedingt. Meine Köpfe tragen besondere Merkmale, die unter Berücksichtigung der Anatomie in einer Kopfdarstellung zusammenkommen. Nicht Nicht-Menschen, nicht Awatare, sondern reale Menschen dienen mir als Beispiel und Vorbild.
Die Köpfe entstehen in Aufbautechnik von unten nach oben. Bereits im Schulter-/Halsbereich wird die Größe des gesamten Kopfes festgelegt. Streifen für Streifen wird die Tonerde aufeinander oder je nach Ziel überlappend voreinander gelegt, wenn beispielsweise das Kinn entstehen soll. So wird die Arbeit hohl hochgezogen. Augen wirken durch einen ausgearbeiteten Augapfel authentisch und Nase sowie Ohren durch Ansetzen an der anatomisch richtigen Stelle .
Hände sind einzigartig.
Ohne Hände hätte der Mensch nicht diese Entwicklung in der Menschheitsgeschichte nehmen können.
Eine Handstudie fertigen, Workshop-Thema im Atelier von Hannelore Hilgert, hörte sich zunächst einfach an, war aber doch herausfordernd. Die Hand mit seinen Muskeln, Knochen und Bändern, den Nerven und Adern ist ein höchst komplexes Organ. Wir nutzen unsere Hände so selbstverständlich. Erst wenn sie krank sind, merken wir wie unentbehrlich unsere Hände für unser tägliches Leben sind. An den Händen erkennen wir auch unser Leben: rauh, feingliedrig, verkrüppelt, gepflegt.
Meine eigene Hand hat als Beispiel für meine Handstudie hergehalten. Andere haben die Hand eines geliebten Menschen nachgearbeitet. Es braucht einige Stunden bis eine Hand aufgebaut und ausgearbeitet ist.
Gerne erarbeite ich Tierskulpturen, die ironisch und humorvoll Charaktereigenschaften zeigen, die wir bei uns Menschen beobachten können. Stolz, Narzissmus, Imponiergehabe, Überheblichkeit, Frohsinn, Bequemblichkeit, Stumpfsinn - es gibt so vieles, was den Menschen "ziert".